Übersicht über Windows LAPS

In diesem Blogbeitrag möchte ich Ihnen eine spannende neue Funktion vorstellen, welche mit dem heutigen Sicherheitsupdate vom 11. April 2023 für die folgenden Windows-Editionen direkt im Betriebssystem enthalten sind:

  • Windows 11 Pro, EDU, and Enterprise
  • Windows 10 Pro, EDU, and Enterprise
  • Windows Server 2022 and Windows Server Core 2022
  • Windows Server 2019

Windows Local Administrator Password Solution (Windows LAPS) für Azure Active Directory

Native Integration in Windows

Windows LAPS ist sofort einsatzbereit. Sie müssen kein externes MSI-Paket mehr installieren, kein AD-Schema mehr erweitern und keine Gruppenrichtlinien verteilen! Alle zukünftigen Anpassungen, Verbesserungen oder Funktionsupdates werden über die normalen Windows-Patching-Prozesse bereitgestellt.

Was ist Windows LAPS?

Windows LAPS ist eine Windows-Funktion, die bereits für in Windows Server Active Directory eingebundene Geräte verfügbar ist. Sie ermöglicht es Ihnen, die Kennwörter der lokalen Administratorkonten auf Ihren Geräten automatisch zu generieren, zu ändern und zu speichern. Dies erhöht die Sicherheit, da Sie nicht mehr das gleiche Kennwort für alle Geräte verwenden müssen, und vermeidet somit das Risiko von Pass-the-Hash-Angriffen und unterbindet aktiv das sogenannte Lateral Movement.

Windows LAPS bietet einige Vorteile gegenüber anderen Methoden zur Verwaltung von lokalen Administratorpasswörtern, wie z.B.:

  • Es generiert zufällige und komplexe Passwörter für jedes Gerät und ändert sie regelmäßig nach einem festgelegten Zeitplan.
  • Es speichert die Passwörter verschlüsselt in einem Active Directory-Attribut, das nur von berechtigten Benutzern oder Gruppen abgerufen werden kann.
  • Es vermeidet die Verwendung eines gemeinsamen Passworts für alle Geräte oder die manuelle Verfolgung von Passwörtern in einer Excel-Tabelle oder einem anderen Medium.
  • Es ermöglicht es Administratoren, die Passwörter bei Bedarf schnell zu ändern oder zurückzusetzen, z.B. bei einem Sicherheitsvorfall oder einem Mitarbeiterwechsel.
  • Es ist einfach zu implementieren und zu verwalten, ohne dass zusätzliche Hardware oder Software erforderlich ist.

Windows LAPS ist eine nützliche Lösung für alle Organisationen, die lokale Administratorpasswörter auf ihren Windows-Geräten effektiv verwalten wollen. Es ist kostenlos und einfach zu verwenden und bietet einen hohen Grad an Sicherheit und Kontrolle.

Windows LAPS unterstützt Azure AD

Windows LAPS für Azure Active Directory erweitert die bestehende Funktion um die Möglichkeit, die Kennwörter der lokalen Administratorkonten in Azure Active Directory zu sichern. Dies hat mehrere Vorteile:

  • Sie können die gespeicherten Kennwörter über Microsoft Graph abrufen.
  • Sie können zwei neue Microsoft Graph-Berechtigungen erstellen, um nur die Kennwort-„Metadaten“ (z. B. für Sicherheitsüberwachungs-Apps) oder das sensible Klartextkennwort selbst abzurufen.
  • Sie können Azure-Richtlinien für rollenbasierte Zugriffssteuerung (Azure RBAC) verwenden, um Autorisierungsrichtlinien für das Abrufen von Kennwörtern zu erstellen.
  • Sie können das Azure-Verwaltungsportal verwenden, um Kennwörter abzurufen und zu ändern.
  • Sie können die Funktion über Intune verwalten!
  • Sie können das Kennwort automatisch ändern, nachdem das Konto verwendet wurde.

Wie kann ich Windows LAPS für Azure Active Directory einrichten?

Um Windows LAPS für Azure Active Directory einzurichten, müssen Sie zunächst einen Mechanismus zur Bereitstellung von Richtlinien auf Ihren Geräten wählen. Die bevorzugte Option ist die Verwendung von Microsoft Intune mit dem Windows LAPS-Konfigurationsdienstanbieter (CSP). Wenn Sie Microsoft Intune nicht verwenden, können Sie auch andere Methoden verwenden, wie z. B. die direkte Änderung der Registrierung oder die Verwendung von Gruppenrichtlinie für lokale Computer.

Exchange 2013 – End of Life

Heute ist der 11. April 2023, das offizielle Support Ende vom Exchange 2013 Server. Das bedeutet, dass Microsoft keine Sicherheitsupdates, Bugfixes oder technischen Support mehr für diese Version anbietet.

Was sind die Folgen für die Nutzer und Administratoren von Exchange 2013 Server und wie können sie sich darauf vorbereiten?

Exchange 2013 Server wurde im Oktober 2012 veröffentlicht und bot damals viele neue Funktionen und Verbesserungen für die E-Mail-Kommunikation in Unternehmen. Dazu gehörten unter anderem eine modernisierte Web-Oberfläche (Outlook Web App), eine bessere Integration mit SharePoint und Lync, eine höhere Skalierbarkeit und Leistung sowie eine vereinfachte Verwaltung und Migration.

Nach mehr als zehn Jahren ist Exchange 2013 Server jedoch veraltet und kann nicht mehr mit den aktuellen Anforderungen an Sicherheit, Compliance und Produktivität mithalten. Zudem ist Exchange 2013 nicht mehr kompatibel mit den neuesten Versionen von Windows Server, Office oder Outlook. Das bedeutet, dass die Nutzer und Administratoren von Exchange 2013 Server ein erhöhtes Risiko für Cyberangriffe, Datenverluste oder Ausfälle haben. Sie sollten daher rechtzeitig auf eine neuere Version umsteigen.

Die empfohlene Lösung für die Nutzer und Administratoren von Exchange 2013 Server ist der Wechsel zu Exchange Online, dem Cloud-basierten E-Mail-Dienst von Microsoft 365.

Microsoft meldet neuen Angriff mit Azure AD Connect

In diesem Blogbeitrag möchte ich den Inhalt des Artikels https://practical365.com/mercury-attack-april-2023 auf Deutsch zusammenfassen.

Der Artikel beschreibt einen neuen Angriff, welcher Azure AD Connect ausnutzt, um sowohl On-Premises- als auch Cloud-Ressourcen zu kompromittieren.

Wer steckt hinter den Angriffen?

Der Angriff wurde von Microsoft Threat Intelligence aufgedeckt und wird zwei Gruppen zugeschrieben: MERCURY, einer mit der iranischen Regierung verbundenen Nation-State-Akteurin, und DEV-1084, einer Gruppe, welche von MERCURY beauftragt wurde, die Netzwerkzugriffe auszunutzen.

Wie begann der Angriff?

Bei Angriffen wie diesem hört man oft zwei Begriffe: Eskalation von Privilegien und Lateral Movement.

Lateral Movement klingt kompliziert, ist aber einfach: Der Begriff bedeutet nur, dass ein Angreifer ein Gerät oder System in einem Netzwerk kompromittiert hat und dies als Sprungbrett oder Drehpunkt nutzt, um in andere Geräte oder Systeme zu gelangen. Diese Bewegung kann sofort erfolgen, aber oft ist sie verzögert (wie in diesem Fall) – ein kluger Angreifer wird eindringen, eine Persistenz herstellen und dann eine Weile warten, das Zielnetzwerk studieren und jede offensichtliche Aktion vermeiden, welche die Verteidiger auf seine Anwesenheit aufmerksam machen könnte.

In diesem Fall begann der Angriff mit der Ausnutzung der bekannten log4j-Schwachstelle, um in das Netzwerk einzudringen und Persistenz zu erlangen. Die Angreifer bewegten sich dann durch das Netzwerk und griffen sowohl On-Premises- als auch Hybrid-Ressourcen an. Für die On-Premises-Angriffe nutzten sie Gruppenrichtlinienobjekte (GPOs), um Sicherheitstools (Endpoint Protection) zu stören und Ransomware über die NETLOGON-Freigaben auf den Active Directory-Domänencontrollern zu verteilen. Für die Hybrid-Angriffe nutzten sie Azure AD Connect, um sich mit Azure AD zu synchronisieren und Zugriff auf Cloud-Ressourcen zu erhalten. Die Angreifer löschten anschließend Daten aus Azure Storage-Konten und Azure SQL-Datenbanken. Mit einem vernünftigen Tier-Modell wäre der Angriff in diesem Ausmaß vermutlich nicht umsetzbar gewesen.

Microsoft empfiehlt dringend, Azure AD Connect zu überprüfen und sicherzustellen, dass es keine unbefugten oder verdächtigen Synchronisierungen gibt. Außerdem sollten die Sicherheitsmaßnahmen für Domänencontroller und GPOs verstärkt werden, um ähnliche Angriffe zu verhindern oder zu erkennen. Microsoft bietet verschiedene Sicherheitstools an, die bei der Untersuchung und Abwehr solcher Angriffe helfen können, wie z.B. Microsoft Defender for Endpoint, Microsoft 365 Defender und Azure Sentinel.

Dennoch zeigt dieser Angriff wieder, wie wichtig es ist, sowohl On-Premises- als auch Cloud-Umgebungen zu schützen und zu überwachen. Hybrid-Umgebungen bieten viele Vorteile, aber auch neue Herausforderungen und Risiken. Es ist daher unerlässlich, sich über die aktuellen Bedrohungen zu informieren und die besten Praktiken für die Sicherheit von Azure AD Connect zu befolgen. Zum Schutz gehört auch der Aufbau von Tier-Strukturen.

Wozu ist ein Azure AD Connect Server notwendig?

Azure AD Connect ist ein wichtiges Werkzeug für die Synchronisation von Identitäten zwischen lokalen Active Directory-Domänen und Azure Active Directory. Da der Azure AD Connect Zugriff auf die Anmeldeinformationen und Attribute aller Benutzer und Gruppen in den verbundenen Domänen hat, muss dieser Server entsprechend gut geschützt werden. Daher sollten Sie den Azure AD Connect wie einen Domänencontroller behandeln und in Tier-0 aufnehmen.

Was bedeutet Tier-0?

Tier-0 ist die höchste Sicherheitsstufe in einem Active Directory-Design, das auf dem Prinzip der administrativen Grenzen basiert. Tier-0 umfasst alle Systeme und Konten, die in der Lage sind, Änderungen an der Active Directory-Domänenstruktur oder den Sicherheitsrichtlinien vorzunehmen. Diese sollten von anderen Tiers isoliert und mit strengen Zugriffs- und Überwachungsregeln versehen werden.

Indem der Azure AD Connect Server in Tier-0 aufgenommen wird, wird sichergestellt, dass nur berechtigte Administratoren darauf zugreifen können und dass alle Aktivitäten auf dem Server protokolliert und überprüft werden. Dies reduziert das Risiko eines unbefugten Zugriffs oder einer Kompromittierung von Azure AD Connect.

QakBot sowie andere aktuelle Angriffe und wie diese verhindert werden können!

QakBot ist eine gefährliche Malware, die sich über verschiedene Methoden verbreitet, um Zugriff auf sensible Daten zu erlangen, Passwörter zu stehlen und weitere Schadsoftware nachzuladen. In diesem Blogpost erfahren Sie mehr über die aktuelle QakBot-Kampagne, die OneNote-Dateien als Angriffsvektor nutzt, und wie Sie sich davor schützen können.

Warum OneNote?

OneNote ist eine beliebte Anwendung von Microsoft, die es erlaubt, Notizen zu erstellen, zu organisieren und zu teilen. OneNote hat weltweit Millionen von Nutzern in verschiedenen Bereichen wie Bildung, Arbeit und persönlichem Leben. Leider haben auch Cyberkriminelle das Potenzial von OneNote erkannt und verwenden es als Alternative zu Office-Makros, die von vielen Sicherheitslösungen blockiert werden. Seit Ende Januar 2023 verbreiten Hacker QakBot-Malware über schädliche OneNote-Dateien, die entweder als Anhang oder als Link in Phishing-E-Mails verschickt werden.

Die Phishing-E-Mails sind oft als Antworten auf bestehende Kommunikationen getarnt, um das Vertrauen der Empfänger zu gewinnen. Die OneNote-Dateien enthalten eine Grafik, die den Nutzer auffordert, auf einen „Open“-Button zu klicken, um einen weiteren Anhang aus der Cloud herunterzuladen. Dieser Anhang ist eine HTML-Anwendung im .hta-Format, die die QakBot-Malware von einem entfernten Server lädt und ausführt.

Was macht QakBot so gefährlich?

QakBot ist eine modulare Malware, die verschiedene Funktionen hat, wie zum Beispiel:

  • Keylogging: QakBot zeichnet alle Tastatureingaben des Opfers auf und sendet sie an den Command-and-Control-Server der Hacker.
  • Credential Stealing: QakBot stiehlt Passwörter aus Browsern, E-Mail-Clients und anderen Anwendungen.
  • Banking Trojan: QakBot kann Online-Banking-Sitzungen manipulieren und Geldtransfers durchführen oder sensible Daten abfangen.
  • Lateral Movement: QakBot kann sich im Netzwerk ausbreiten und weitere Geräte infizieren.
  • Loader: QakBot kann weitere Schadsoftware nachladen, wie zum Beispiel Ransomware oder Spyware.

Wie können Sie sich vor QakBot und anderen Angriffen schützen?

Die beste Verteidigung gegen QakBot und andere Malware ist eine mehrschichtige Sicherheitsstrategie, die folgende Maßnahmen umfasst:

  • E-Mail-Sicherheit: Verwenden Sie eine zuverlässige E-Mail-Sicherheitslösung, die Spam-, Phishing- und Malware-E-Mails filtert und blockiert. Achten Sie auch auf verdächtige Absender, Betreffzeilen und Anhänge oder Links in E-Mails. Führen Sie ein Whitelisting für Ihre Anhänge ein. Blocken Sie Dateien mit der Endung .One
  • Endpoint-Sicherheit: Verwenden Sie eine leistungsstarke Endpoint-Sicherheitslösung, die Ihre Geräte vor bekannten und unbekannten Bedrohungen schützt. Aktualisieren Sie regelmäßig Ihre Betriebssysteme und Anwendungen, um Sicherheitslücken zu schließen.
  • Netzwerk-Sicherheit: Verwenden Sie eine robuste Netzwerk-Sicherheitslösung, die den Datenverkehr überwacht und verdächtige Aktivitäten erkennt und blockiert. Vermeiden Sie auch den Zugriff auf unsichere oder unbekannte Websites oder Dienste.
  • Backup-Sicherheit: Verwenden Sie eine zuverlässige Backup-Sicherheitslösung, die Ihre wichtigen Daten regelmäßig sichert und wiederherstellt. Bewahren Sie Ihre Backups an einem sicheren Ort auf, der von Ihrem Netzwerk getrennt ist.
  • Awareness-Schulung: Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter für die Risiken von Cyberangriffen und schulen Sie sie in den besten Praktiken für die E-Mail- und Internetnutzung. Ermutigen Sie sie auch dazu, verdächtige E-Mails oder Vorfälle zu melden.
  • Zero Trust: Implementieren Sie ein Sicherheitskonzept, welches davon ausgeht, dass alle Netzwerkverbindungen potenziell gefährlich sind. Ihr Leitsatz sollte lauten „Vertrau niemanden, überprüfe alles“. Zero Trust erfordert eine kontinuierliche Überwachung und Validierung aller Aktivitäten im Netzwerk, unabhängig davon, ob sie von innen oder außen kommen. Siehe Zero-Trust-Implementierung mit Microsoft 365
  • AD Hardening: Implementieren Sie das Active Directory Tiering Modell, um die Sicherheit von Ihrem Verzeichnisdienst zu verbessern. Siehe AD Tiering Struktur – Funktion und Nutzen

Fazit

Sicherheit ist ein Prozess, welcher ständig angepasst und verbessert werden muss. Nur die Kombination aus verschiedensten Sicherheitsansätzen verringert die Angriffsfläche sowie den potenziellen Schaden.

Ziel ist es, Angriffe frühzeitig zu erkennen, den Schaden somit einzugrenzen und die Produktivität des Unternehmens aufrecht zu erhalten. Hierzu gibt es leider keine einfache Software-Lösung. Nur die Kombination aus Erkennungssystemen, gehärteten und isolierten Sicherheitsebenen garantieren einen möglichst geringen Schaden.

Exchange Server Security Update März 2023

Kaum ein Monat vergeht ohne neue Sicherheitsupdates! Umso wichtiger ist ein Zero Trust Ansatz und die Umsetzung eines AD Tiering.

Die Sicherheit von IT-Systemen und Daten ist für jede Organisation von entscheidender Bedeutung. Doch die Zahl der Sicherheitsbedrohungen und -verletzungen nimmt stetig zu, und die herkömmlichen Sicherheitsmaßnahmen reichen nicht mehr aus, um einen wirksamen Schutz zu gewährleisten. Die traditionelle Annahme, dass alles innerhalb des eigenen Netzwerks vertrauenswürdig ist, während alles außerhalb des Netzwerks potenziell gefährlich ist, ist nicht mehr haltbar. Angreifer können sich leicht Zugang zu internen Ressourcen verschaffen, indem sie Schwachstellen ausnutzen, gestohlene Anmeldeinformationen verwenden oder Insider missbrauchen. Um dieser Herausforderung zu begegnen, benötigen Organisationen einen neuen Sicherheitsansatz, der auf dem Prinzip des Zero Trust basiert.

Im März 2023 hat Microsoft SUs für Exchange Server 2013, 2016 und 2019 veröffentlicht, die mehrere Schwachstellen beheben, die von Sicherheitspartnern an Microsoft gemeldet wurden oder durch Microsoft’s interne Prozesse gefunden wurden. Diese Schwachstellen können es einem Angreifer ermöglichen, aus der Ferne Code auszuführen, die Berechtigungen zu erhöhen oder sensible Informationen preiszugeben. Einige dieser Schwachstellen sind kritisch oder wichtig eingestuft und erfordern keine Benutzerinteraktion, um ausgenutzt zu werden.

Den originalen Techcommunity-Beitrag finden Sie hier:

https://techcommunity.microsoft.com/t5/exchange-team-blog/released-march-2023-exchange-server-security-updates/ba-p/3764224

Obwohl Microsoft keine aktiven Ausnutzungen dieser Schwachstellen im Internet bekannt ist, empfiehlt Microsoft dringend, diese Updates so schnell wie möglich zu installieren, um Ihre Umgebung zu schützen. Diese Updates sind sowohl als selbstextrahierende und .exe-Pakete als auch als ursprüngliche Update-Pakete (.msp-Dateien) verfügbar, die vom Microsoft Update-Katalog heruntergeladen werden können.

Liste über die einzelnen Schwachstellen:

  • CVE-2023-23397: Microsoft Office Outlook Escalation of Privilege (Outlook Updates dringend notwendig)
  • CVE-2023-24880: Eine Remote-Code-Ausführung in Exchange Server, die es einem Angreifer ermöglicht, beliebigen Code auf dem Server auszuführen, indem er eine speziell gestaltete E-Mail sendet.
  • CVE-2023-24881: Eine Remote-Code-Ausführung in Exchange Server, die es einem Angreifer ermöglicht, beliebigen Code auf dem Server auszuführen, indem er eine speziell gestaltete Anfrage an den Exchange Web Service sendet.
  • CVE-2023-24882: Eine Remote-Code-Ausführung in Exchange Server, die es einem Angreifer ermöglicht, beliebigen Code auf dem Server auszuführen, indem er eine speziell gestaltete Anfrage an den Exchange Control Panel sendet.
  • CVE-2023-24883: Eine Remote-Code-Ausführung in Exchange Server, die es einem Angreifer ermöglicht, beliebigen Code auf dem Server auszuführen, indem er eine speziell gestaltete Anfrage an den Exchange Autodiscover Service sendet.
  • CVE-2023-24884: Eine Remote-Code-Ausführung in Exchange Server, die es einem Angreifer ermöglicht, beliebigen Code auf dem Server auszuführen, indem er eine speziell gestaltete Anfrage an den Exchange Unified Messaging Service sendet.
  • CVE-2023-24885: Eine Informationspreisgabe in Exchange Server, die es einem Angreifer ermöglicht, sensible Informationen aus dem Server zu extrahieren, indem er eine speziell gestaltete Anfrage an den Exchange Web Service sendet.

Zusätzlich zu den SUs für Exchange Server sollten Sie auch das Outlook-Sicherheitsupdate für Windows installieren, dass eine weitere Schwachstelle behebt, die mit CVE-2023-23397 zusammenhängt. Hierzu haben wir einen eigenen Artikel zur Verfügung gestellt. Dieses Update verhindert, dass Outlook eine Verbindung zu einer bösartigen SMB-Freigabe herstellt und den NTLM-Hash des Benutzers preisgibt.

Hier die Liste der behobenen Probleme:

Wir hoffen, dass Ihnen dieser Blogartikel geholfen hat, mehr über die neuen Exchange-Sicherheitsupdates März 2023 zu erfahren und wie Sie sie installieren können.

Wichtig: Outlook SU CVE-2023-23397

CVE-2023-23397 ist eine kritische Schwachstelle in Microsoft Outlook, die es einem Angreifer ermöglicht, die Windows-Anmeldedaten (NTLM-Hash) eines Opfers zu stehlen, indem er eine speziell gestaltete E-Mail sendet. Der Angreifer kann dann den Hash verwenden, um sich gegen andere Dienste zu authentifizieren. Dies kann zu einem Datenverlust oder einer Kompromittierung des Systems bzw. des kompletten AD’s (Stichwort: Lateral Movement) führen. Die Schwachstelle wurde bereits ausgenutzt von staatlich unterstützten und Ransomware-Akteuren. Microsoft hat ein Sicherheitsupdate für Outlook veröffentlicht, um diese Schwachstelle zu beheben.

Um sich zu schützen, sollten Sie das Update so schnell wie möglich installieren und überprüfen, ob Sie von der Schwachstelle betroffen sind.

Wichtig: Die Sicherheitslücke ist nicht abhängig von der Exchange Variante. Da es sich um eine Sicherheitslücke im Outlook Client handelt, sind auch Exchange Online Postfächer betroffen.

Wie überprüfe ich, ob ich bereits von der Schwachstelle betroffen bin.

Um zu überprüfen, ob Sie bereits von der Schwachstelle betroffen sind, können Sie ein Skript verwenden, das Microsoft erstellt hat. Das Skript sucht nach verdächtigen E-Mails in Ihrem Postfach und zeigt Ihnen an, ob Sie eine Verbindung zu einem Angreifer-Server hergestellt haben.

Sie können das Skript hier herunterladen:

https://github.com/microsoft/CSS-Exchange/tree/main/Security/CVE-2023-233971

Welche Outlook Versionen sind betroffen?

Die Schwachstelle CVE-2023-23397 betrifft die folgenden Outlook-Versionen:

  • Microsoft Outlook version 2013
  • Microsoft Outlook version 2016
  • Microsoft Outlook Version 2019
  • Microsoft Office LTSC 2021
  • Microsoft 365 Apps for Enterprise

Die Sicherheitsupdates finden sie unter: CVE-2023-23397 – Security Update Guide – Microsoft – Microsoft Outlook Elevation of Privilege Vulnerability

Wie führe ich das Skript aus?

Voraussetzungen für die Ausführung des Skripts für Exchange Server

Um dieses Skript in einer lokalen Exchange Server-Umgebung auszuführen, müssen Sie ein Konto mit der Verwaltungsrolle ApplicationImpersonation verwenden. Sie können eine neue Rollengruppe mit den erforderlichen Berechtigungen erstellen, indem Sie den folgenden PowerShell-Befehl in einer erhöhten Exchange Management Shell (EMS) ausführen:

New-ThrottlingPolicy "CVE-2023-23397-Script"
Set-ThrottlingPolicy "CVE-2023-23397-Script" -EWSMaxConcurrency Unlimited -EWSMaxSubscriptions Unlimited -CPAMaxConcurrency Unlimited -EwsCutoffBalance Unlimited -EwsMaxBurst Unlimited -EwsRechargeRate Unlimited
Set-Mailbox -Identity "<UserWhoRunsTheScript>" -ThrottlingPolicy "CVE-2023-23397-Script"

Um das Skript auszuführen, müssen Sie die folgenden Schritte befolgen:

  • Öffnen Sie eine PowerShell-Konsole als Administrator.
  • Wechseln Sie in das Verzeichnis, in dem Sie das Skript heruntergeladen haben.
  • Führen Sie den folgenden Befehl aus: .\CVE-2023-23397.ps1 -Mailbox
  • Warten Sie, bis das Skript abgeschlossen ist und überprüfen Sie die Ergebnisse.

Wie führe ich das Skript für alle Postfächer aus? (onPrem/lokal)

PS C:\> Get-Mailbox | .\CVE-2023-23397.ps1 -Environment Onprem

Voraussetzungen für die Ausführung des Skripts für Exchange Online

Wie führe das Skript für alle Exchange Online Postfächer aus?

Führen Sie das Skript zunächst im „Audit Mode“ als Administrator mit der Rolle Organisationsmanagement aus. Zum Scannen von Online-Postfächern sollte der Umgebungsparameter „Online“ sein.

Für das Scannen von Exchange Online-Postfächern benötigt das Skript eine Azure AD-Anwendung, die über Delegierungsberechtigungen für alle Exchange Online-Postfächer verfügt. Sie können die Anwendung mithilfe des Skripts erstellen. Sobald die Anwendung nicht mehr benötigt wird, können Sie sie ebenfalls mit dem Skript löschen.

AzureAD Anwendung verwalten:

Mit dieser Syntax wird das Skript zur Erstellung einer Azure-Anwendung ausgeführt:

.\CVE-2023-23397.ps1 -CreateAzureApplication

Mit dieser Syntax wird das Skript ausgeführt, um die vom Skript erstellte Azure-Anwendung zu löschen. (Erst nach der Ausführung des Skriptes notwendig)

.\CVE-2023-23397.ps1 -DeleteAzureApplication

Audit Mode:

Mit dieser Syntax wird das Skript zur Überprüfung aller Postfächer in Exchange Online ausgeführt. Hierzu muss vorher eine Verbindung mit dem Exchange Online in der PowerShell hergestellt werden, da „Get-Mailbox“ sonst nur die OnPremise Postfächer auflistet.

Connect-ExchangeOnline
Get-Mailbox| .\CVE-2023-23397.ps1 -Environment "Online"

Mit dieser Syntax wird das Skript ausgeführt, um alle Postfächer auf Elemente zu prüfen, die in einem bestimmten Zeitraum vorhanden waren.

Get-Mailbox | .\CVE-2023-23397.ps1 -Environment "Online" -StartTimeFilter "01/01/2023 00:00:00" -EndTimeFilter "01/01/2024 00:00:00"

Cleanup Mode:

Mit dieser Syntax wird das Skript ausgeführt, um die problematische Eigenschaft aus den Nachrichten zu löschen.

.\CVE-2023-23397.ps1 -CleanupAction ClearProperty -CleanupInfoFilePath <Path to modified CSV>

Mit dieser Syntax wird das Skript ausgeführt, um Nachrichten zu löschen, die die problematische Eigenschaft enthalten.

.\CVE-2023-23397.ps1 -CleanupAction ClearItem -CleanupInfoFilePath <Path to modified CSV>

Fehler bei der Skriptausführung und Fehlerbehebung

Exchange Server unterstützt die angeforderte Version nicht.

Wenn es Exchange 2013-Server in einer Umgebung mit Exchange 2016 oder Exchange 2019 gibt, kann das Skript möglicherweise keine Postfächer auf Exchange 2013 öffnen und den folgenden Fehler anzeigen:

Wenn der oben genannte Fehler auftritt, führen Sie das Skript mit dem Parameter EWSExchange2013 aus:

Get-Mailbox | .\CVE-2023-23397.ps1 -Environment Onprem -EWSExchange2013

Blockierte Autodiscover-Umleitung:

Wenn Autodiscover aufgrund eines Umleitungsfehlers fehlschlägt und der oben genannte Fehler auftritt, geben Sie die EWS-URL mit dem Parameter EWSServerURL an.

Exchange Server Security Updates Februar 2023

….und täglich grüßt das Murmeltier!

Microsoft hat wieder neue Sicherheitsupdates für Exchange 2013, 2016 und 2019 veröffentlicht. Die SUs vom Februar 2023 schließen Sicherheitslücken, welche von den Sicherheitspartnern von Microsoft gemeldet aber auch durch die internen Prozesse von Microsoft gefunden wurden. Aktuell sind laut Microsoft keine aktiven Exploits im Internet bekannt.

Dennoch empfehlen wir eine asap Aktualisierung der betroffenen Exchange Server.

Details zu den geschlossenen Schwachstellen finden sich hier:

Den offiziellen Artikel des Microsofts Exchange Team Blogs finden Sie hier:

Released: February 2023 Exchange Server Security Updates – Microsoft Community Hub

Bekannte Probleme

Nach der Installation der Sicherheitsupdates und der Aktivierung der Zertifikatssignierung der Powershell werden die Exchange Toolbox und die Funktion „Queue Viewer“ nicht mehr gestartet.

Fehlermeldung:

Unhandled Exception in Managed Code Snap-in

Deserialization fails due to one SerializationException: System.Runtime.Serialization.SerializationException: The input stream is not a valid binary format. The starting contents (in bytes) are: 23-73-69-67-23-72-2A-00-00-00-01-00-00-00-FF-FF-FF … 

at System.Runtime.Serialization.Formatters.Binary.SerializationHeaderRecord.Read(__BinaryParser input)

Exception type: System.InvalidCastException

Exception

Workaround 1:

Verwenden Sie die Exchange Management Shell (EMS) und die passenden CMDLETS:

Get-Queue, Suspend-Queue, Get-Message etc.

Workaround 2:

Deaktivieren Sie die Funktion „Certificate Signing of PowerShell Serialization Payload“, bis ein Update zur Verfügung steht. Führen Sie dazu die folgenden Befehle in einer erhöhten Instanz der Exchange Management Shell aus:

Get-SettingOverride -Identity "EnableSigningVerification" | Remove-SettingOverride 

Get-ExchangeDiagnosticInfo -Process Microsoft.Exchange.Directory.TopologyService -Component VariantConfiguration -Argument Refresh 

Restart-Service -Name W3SVC, WAS -Force 

PS: Am 11. April 2023, also in weniger als 60 Tagen, erreicht Exchange Server 2013 das End of Support!

Nach dem 11ten April wird Microsoft folgenden Support nicht mehr anbieten:

  • Technischen Support bei Problemen
  • Fehlerbehebungen für entdeckte Probleme
  • Sicherheitsbehebungen für entdeckte Schwachstellen, welche den Server anfällig für Sicherheitslücken machen können

Exchange Server 2013 läuft natürlich auch nach diesem Datum weiter; aufgrund der oben genannten Risiken empfehlen wir Ihnen jedoch dringend, so bald wie möglich von Exchange Server 2013 zu einem aktuellen Exchange Server/Online zu migrieren. Wenn Sie noch nicht mit der Migration von Exchange Server 2013 zu Exchange Online oder Exchange Server 2019 begonnen haben, sollten Sie jetzt unbedingt damit beginnen!

Trends zur Identity Security 2023

Willkommen im Jahr 2023! Es wird Zeit endlich alle externen Benutzerzugriffe mit einer Multifaktor-Authentifizierung abzusichern. Vorzugsweise einer sicheren!

Jüngste Studien von Expert Insights bestätigen, was wir seit Ewigkeiten wissen, in den meisten Fällen sind Angriffe wie Ransomware nur die zweite Stufe, welche auf eine Identitätskompromittierung beruht. Viele neuartigen Techniken beruhen auf der Kompromittierung der Identität. Dies zeigt, wie wichtig es ist, den Schutz der Identitäten zur Grundlage unserer Sicherheitsstrategie zu machen.

Passwort-Angriffe

Einfache Passwortangriffe sind allgegenwärtig. Sie sind wie die Luft, welche wir alle atmen. Hierbei spielt die Größe oder der Umsatz des Unternehmens, welches angegriffen wird, keine Rolle. Denn diese Angriffe können effektiv in großem Umfang ausgeführt werden. Warum Kennwörter unsicher sind und selbst MFA nicht immer ausreichend ist! Erkläre ich ausführlich in dem folgenden Artikel.

  • Password spray: Erraten gängiger Kennwörter.
  • Phishing: Jemanden dazu bringen, seine Anmeldedaten auf einer gefälschten Website oder als Antwort auf eine SMS oder E-Mail einzugeben.
  • Breach replay: Die Wiederverwendung von Kennwörtern, welche von einer anderen Website entwendet wurden.

Microsoft wehrt mehr als 1.000 Passwortangriffe pro Sekunde ab. Bei 99,9 Prozent der kompromittierten Konten ist keine Multifaktor-Authentifizierung aktiviert. Eine mehrstufige Authentifizierung ist heute eine der effektivsten und grundlegendsten Abwehrmaßnahmen gegen Identitätsangriffe.

Oftmals werden leider aus Gründen der Bequemlichkeit keine mehrstufigen Authentifizierungen verlangt. Dabei gehört es doch selbst im privaten Umfeld zum absoluten Standard.

Online-Banking, Paypal, Apple etc. sind ohne mehrstufige Authentifizierung nicht mehr nutzbar.

Die Nutzung der Multifaktor-Authentifizierung ist das Wichtigste, was wir für unsere Sicherheit tun können.

Die altmodische Multifaktor-Authentifizierung war unsexy und erforderte das Kopieren von Codes vom Telefon oder einem Hardware-Token (OTP). Moderne Multifaktor-Authentifizierung mit Apps, Token oder dem Gerät selbst ist sehr reibungsarm oder sogar unsichtbar für die Benutzer.  Vorzugsweise müssen die Benutzer nicht mal mehr ein Kennwort eingeben.

Windows 10 und Windows 11 bieten eine kostengünstige und einfache In-Box-Alternative zu Kennwörtern, Windows Hello for Business, eine starke Zwei-Faktor-Authentifizierung für Azure Active Directory und Active Directory.

Sie sollten sich für das Jahr 2023 die Kampagne #GoPasswordless2023 auf die Fahne schreiben!

Warum Kennwörter unsicher sind und selbst MFA nicht immer ausreichend ist!

Alle paaren Wochen führen Sebastian und ich mindestens ein Gespräch, in welchem wir den Entscheidern erklären, warum die Aussagen wie „Wir haben komplexe und lange Kennwörter im Einsatz“, „Uns greift doch keiner an“ oder „Wir verwenden eine MFA-Lösung“ oftmals ein falsches Gefühl von Sicherheit vermitteln.

Denn die Sache ist die:

  • Viele der heutigen Attacken werden automatisch durchgeführt. Ein Taschendieb bewegt sich auch in der Menge, ohne sein wirkliches Opfer zu kennen.
  • Meistens spielt die Länge Ihres Kennwortes keine Rolle.

Um zu verstehen, warum dem so ist, sollten wir uns die wichtigsten Angriffe auf Kennwörter ansehen.

Attackeweitere NamenSchwierigkeitsgradBenutzerinteraktionenSpielt das Kennwort eine Rolle?
PhishingMan-in-the-middle, Abfangen von AnmeldedatenEinfach: Öffentlichen Hotspot bereitstellen. Links zu falschen Anmeldemasken via E-Mail, oder DNS, LLMNR, NetBios Spoofing, DHCPv6 verteilen. Einfache Tools wie Modlishka unterstützen den AngreiferVerwendet ein x-beliebiges WLAN
Meldet sich an und bestätigt die MFA
Nein, der Angreifer kann entweder das Kennwort erhalten, oder nutzt eine Pass-The-Hass und Pass-The-MFA Methode
KeyloggerMalware, Keystroke loggingMittel: Malware zeichnet Benutzernamen und eingegebene Kennwörter auf und überträgt diese.Anklicken von Links, Ausführen als Administrator, keine aktuellen Sicherheitsupdates oder VirensignaturenNein, sämtliche Informationen werden im Klartext übermittelt
Password sprayGuessing, hammering, low-and-slowTrivial:
Verwenden von öffentlichen Benutzerlisten und allgemeinen Kennwortlisten. Hierbei werden die Top 100 Kennwörter für Deutschland für eine große Anzahl an Benutzernamen verwendet.
Es werden häufige Kennwörter wie Spring123!, Winter2022, Sommer2023! etc. verwendet. Diese erfüllen häufig die KomplexitätsanforderungenNein,
wenn das Kennwort einem Top-Kennwort, befindet sich auf einer Kennwortliste, entspricht.
Brute forceDatabase extraction, crackingUnterschiedlich:
Kann einfach sein, wenn das Zielunternehmen nur schwach geschützt ist. Hash-Cracking des Passworts. Schwieriger wenn die NTDS.DIT physisch und betrieblich geschützt ist.
Nein,
außer Sie verwenden ein unbrauchbares Kennwort

Password Spray

Passwort-Spraying ist ein Angriff, bei welchem versucht wird, mit einigen wenigen, häufig verwendeten Kennwörtern auf eine große Anzahl von Konten (Benutzernamen) zuzugreifen. Die Angreifer „sprühen“ diese gängigen Kennwörter somit über ein ganzes Unternehmen. Dieser Angriff verfolgt demnach einen Massenansatz. Der Angreifer beginnt in der Regel mit einem verbreiteten Kennwort wie P@$$w0rd123, von dem er hofft, dass es von einem Benutzer im Unternehmen verwendet wird.

Die Benutzer wählen die gleichen Kennwörter vor allem deshalb, weil sie sehr einfach zu merken sind. Die Angreifer probieren daher gezielt oft verwendete Kennwörter von veröffentlichten Kennwortlisten aus.

Phishing/Man-in-the-middle

Leider können praktisch alle heute gebräuchlichen Authentifikatoren wie Telefon, SMS, E-Mail, OTP-Token (One-Time-Passcode) oder Push-Benachrichtigungen relativ einfach über Real-Time-Phishing abgefangen und genutzt werden. Hierzu muss ein Angreifer lediglich den Kommunikationskanal (Channel-Jacking) übernehmen. Aus diesem Grund empfehlen wir auch die Nutzung von eigenen LTE-Modems für besonders schützenswerte Benutzer wie Mitglieder der Geschäftsführung, Vorstand, Aufsichtsrat etc.

Wer wählt sich nicht gerne am Flughafen in den kostenlosen Hotspot „DUS Free WiFi Airpot“ ein?

Das macht aber nicht alle Authentifikatoren gleich anfällig.

Es ist sehr wichtig zu wissen, dass nur drei der genannten Authentifikatoren Ihre Benutzer vor Phishing-Angriffen schützen.

  • FIDO2
  • Windows Hello for Business
  • Zertifikatsbasierte Authentifizierung (CBA)

Windows 10 und Windows 11 bieten eine kostengünstige und einfache In-Box-Alternative zu Kennwörtern, Windows Hello for Business, eine starke Zwei-Faktor-Authentifizierung für Azure Active Directory und Active Directory.

Die unvermeidliche Pointe
Ihr Passwort spielt keine Rolle, außer für Passwort-Spray (vermeiden Sie die am häufigsten erratenen Passwörter mit einer Art Wörterbuch-Checker wie dem Password Protection Feature von Microsoft) oder Brute-Force (verwenden Sie mehr als 8 Zeichen, oder benutzen Sie einen Passwort-Manager, wenn Sie *wirklich* nervös sind). Das soll nicht heißen, dass Ihr Passwort sicher ist. Es ist *definitiv* nicht sicher, wenn man bedenkt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass es erraten, abgefangen, gefälscht oder wiederverwendet wird.

Exchange Server Security Updates Januar 2023 (Release 10.01.2023)

Am 10.01.2023 hat Microsoft ein weiteres Sicherheitsupdate für Exchange Server 2013, Exchange Server 2016 und Exchange Server 2019 veröffentlich. Durch dieses Update werden einige Sicherheitslücken auf den Systemen geschlossen.

Das Update ist für folgende Versionen freigegeben:

  • Exchange Server 2013 CU23 
  • Exchange Server 2016 CU23
  • Exchange Server 2019 CU11 and CU12 

Microsoft hat dazu folgenden Artikel veröffenlticht:

Released: January 2023 Exchange Server Security Updates

Auch das BSI hat dazu eine Informationsseite bereitgestellt.

[WID-SEC-2023-0058] Microsoft Exchange Server: Mehrere Schwachstellen

Laut Empfehlung seitens Microsoft sollte das Update schnellstmöglich auf den unterstützten Systemen installiert werden um diese zu schützen.

Bekannte Probleme

Active Directory-Topologie Dienst

Sollte Exchange Server 2016 auf einem Windows Server 2012 R2 (Wichtig: ab Oktober 2023 out of service) sein, kann es nach der Installation des Sicherheitsupdates zu Problemen mit dem Active Directory-Topologie Dienst kommen. Dieser startet nach einem Neustart des Serversystems nicht automatisch bzw. erst zu spät und führt somit zu Problemen bei den anderen Exchange Diensten.

OWA Webseitenvorschau

Im OWA kann es ebenfalls zu Problemen kommen. Hier kann es vorkommen, dass die Seitenvorschau von im OWA geteilten Webseiten nicht sauber dargestellt werden kann.

Workarounds

OWA

Für die OWA Webseitenvorsschau ist derzeit kein Workaround bekannt. Microsoft arbeitet an einem Patch für das Problem.

Active Directory-Topologie Dienst:

Die Exchange Dienste können nach einem Neustart manuell gestartet werden. Dazu kann folgender Befehl PowerShell Befehl genutzt werden:

Get-Service -Name „MSExchange*“ | Start-Service

Ein weiterer Workaround für das Problem ist es, die Exchange Dienste auf „Automatisch (Verzögerter Start)“ zu setzen. Hier können folgenden CMD Befehle auf dem System ausgeführt werden.

sc config MSExchangeADTopology start=delayed-auto
sc config MSExchangeAntispamUpdate start=delayed-auto
sc config MSComplianceAudit start=delayed-auto
sc config MSExchangeCompliance start=delayed-auto
sc config MSExchangeDagMgmt start=delayed-auto
sc config MSExchangeEdgeSync start=delayed-auto
sc config MSExchangeFrontEndTransport start=delayed-auto
sc config MSExchangeHM start=delayed-auto
sc config MSExchangeHMRecovery start=delayed-auto
sc config MSExchangeIS start=delayed-auto
sc config MSExchangeMailboxAssistants start=delayed-auto
sc config MSExchangeMailboxReplication start=delayed-auto
sc config MSExchangeDelivery start=delayed-auto
sc config MSExchangeSubmission start=delayed-auto
sc config MSExchangeNotificationsBroker start=delayed-auto
sc config MSExchangeRepl start=delayed-auto
sc config MSExchangeRPC start=delayed-auto
sc config MSExchangeFastSearch start=delayed-auto
sc config HostControllerService start=delayed-auto
sc config MSExchangeServiceHost start=delayed-auto
sc config MSExchangeThrottling start=delayed-auto
sc config MSExchangeTransport start=delayed-auto
sc config MSExchangeTransportLogSearch start=delayed-auto
sc config MSExchangeUM start=delayed-auto
sc config MSExchangeUMCR start=delayed-auto

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