LAPS – Local Administrator Password Solution

„Kleines Tool, große Wirkung“

Was ist LAPS?

Im Zuge der Absicherung der internen Windows Systeme gibt es diverse Hilfsmittel, um schnell und unkompliziert gewisse Risiken zu minimieren. Eines dieser Hilfsmittel ist LAPS.

Die Funktionsweise des von Microsoft unterstützten Tools ist relativ einfach erklärt. LAPS ändert in definierten Zeitabständen das lokale Administrator-Kennwort eines Systems in ein zufällig generiertes Kennwort, welches im AD-Objekt des Computers abgelegt wird. Dieses kann, bei Bedarf, per PowerShell oder installierte GUI von den berechtigten Benutzern ausgelesen werden.

Vorteile von LAPS

Allein die regelmäßige Änderung der lokalen Administrator-Kennwörter führt in vielen Umgebungen zu einem erheblichen Anstieg der Sicherheit, da, wie die Erfahrung zeigt, viele Server oder auch Clients mit dem gleichen Kennwort installiert und ausgerollt werden. Aufgrund dieser Tatsache würde es einem potenziellen Angreifer leichtfallen, sich auf den Systemen innerhalb der eigenen Infrastruktur fortzubewegen, wenn ihm dieses Kennwort in die Hände fällt.

Doch nicht nur der Schutz vor Angriffen steht hier im Fokus. Auch die temporäre Herausgabe von Adminstrationsrechten an Dritte kann darüber realisiert werden. Sollte z.B. ein Dienstleister für die Installation einer Software oder dergleichen administrativen Zugriff auf ein System benötigen, so kann man der betroffenen Person das durch LAPS generierte Kennwort mitteilen. Durch das Kennwort ist es nun möglich, administrativ auf der Maschine zu arbeiten, ohne einen Domänenbenutzer mit den Rechten ausstatten zu müssen. Nach erfolgreich durchgeführter Arbeit, kann nun durch LAPS ein neues Kennwort generiert werden und das mitgeteilte Kennwort verliert seine Gültigkeit. Somit ist kein Zugriff mehr auf das System möglich.

Gleiches gilt natürlich nicht nur für externe Zugriffe. Auch bei internen Zugriffen kann LAPS ein großer Vorteil sein. Benötigen beispielsweise die Auszubildenden oder Praktikanten einmal administrativen Zugriff auf einen Client oder Server, so kann man diesen ebenfalls das temporäre Kennwort mitteilen damit die benötigten Arbeiten durchgeführt können, ohne den Active-Directory Benutzern mit zu vielen Rechten auszustatten oder das eventuell allseits genutzte lokale Administratorkennwort mitzuteilen.

Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass diese Kennwörter, nach dem per Gruppenrichtlinien definierten Zeitraum, garantiert ihre Gültigkeit verlieren. Das bedeutet, selbst wenn man durch den stressigen Arbeitsalltag vergessen sollte das Kennwort zurückzusetzen, verliert es automatisch seine Gültigkeit und kann somit nicht mehr genutzt werden.

Sicherheitsbedenken

Des Öfteren sind im Zuge der Einführung von LAPS einige Fragen zur Sicherheit aufgekommen. Denn wie wir im oberen Abschnitt gelernt haben, schreibt LAPS die Kennwörter im Klartext in das Computerobjekt. Nicht ohne Grund kommt daher die Frage auf:

Ist LAPS denn nun sicher?

Die kurze Antwort: Ja

Damit LAPS allerdings auch wirklich sicher ist, gibt es einige Dinge zu beachten. Bei der Einführung von LAPS werden im AD Schema zwei zusätzliche Attribute hinzugefügt. In diese werden bei erfolgreichem Rollout zum einen das Kennwort, zum anderen das Datum der Kennwortänderung gespeichert. Diese Attribute können in der Standardkonfiguration nur die Benutzer der Gruppe „Domänen-Admins“ auslesen. Über die mitgelieferten PowerShell Module können diese Berechtigungen per Active Directory OU für weitere Gruppen definiert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die richtigen Gruppen genutzt werden.

Zusätzlich dazu sollte aber allgemein die Active Directory Struktur auf eventuell manuell gesetzte Berechtigungen geprüft werden. Denn falsch gesetzte Berechtigungen können dazu führen, dass nicht definierte Gruppen und Benutzer die Kennwörter bzw. die eigentlich geschützten Attribute auslesen können.

Fazit

Wenn das Active Directory richtig gepflegt und administriert wird, ist LAPS eine großartige Ergänzung, um die Sicherheit im Unternehmen zu erhöhen. Wir empfehlen daher den Einsatz des Tools unter den unter Sicherheitsbedenken erwähnten Voraussetzungen.

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