Cloud-verwaltete Remote Postfächer – It’s finally happening!

Time to say goodbye… Jedenfalls zum letzten Exchange in eurer Umgebung!

Wenn du bisher gewartet hast, um den „letzten Exchange Server“ endlich loszuwerden, haben wir gute Nachrichten für dich:
Cloud-verwaltete Remote-Postfächer sind ab sofort allgemein verfügbar (GA)!

Am 20. August 2025 wurde die öffentliche Vorschau dieser Funktion angekündigt. Nun ist es endlich so weit!


Was sich seit der Vorschau verbessert hat

In der Public Preview war es noch nötig, Hybrid Identity Admin– oder Global Admin-Rechte zu haben, um die Eigenschaft isExchangeCloudManaged eines Postfachs zu ändern. Wenn man nur Exchange Admin-Rechte genutzt hat, wurde stillschweigend nichts geändert – ohne Fehlermeldung.

Das ist jetzt Geschichte
Ab sofort reicht die Exchange Admin-Berechtigung völlig aus, um die Einstellung zu ändern. Ein kleines, aber sehr willkommenes Update.


Was erwartet uns noch demnächst?

1. Mandantenweites LES-Flag

Damit kannst du künftig zentral festlegen, dass alle neuen, verzeichnissynchronisierten Postfächer automatisch ohne Exchange-Attribute in die Cloud synchronisiert und dort verwaltet werden.
Das spart dir die Konfiguration pro Postfach und beschleunigt die Einführung deutlich.

  • Private Preview: Ende dieses Monats
  • Allgemein verfügbar: Nächster Monat

2. Writeback von Exchange-Attributen

Manche Unternehmen haben lokale Anwendungen, die auf bestimmte Exchange-Attribute im AD angewiesen sind. Um hier einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen, wird es bald möglich sein, wichtige Exchange-Attribute aus der Cloud zurück ins lokale AD zu schreiben – über Entra Cloud Sync.

  • Private Preview: November
  • Allgemein verfügbar: Anfang nächsten Jahres

Für alle, die on-prem ganz abschaffen wollen

Die oben genannten Features richten sich an Organisationen, die ihr lokales AD weiter betreiben, aber den letzten lokalen Exchange Server abschalten möchten.

Wenn du allerdings planst, komplett in die Cloud zu wechseln, hat Microsoft ebenfalls spannende Optionen für dich: den Objektbasierten Source-of-Authority (SOA)-Transfer. Damit kannst du Benutzer, Gruppen und Kontakte vollständig in Entra ID verschieben und dort verwalten.

  • Gruppen-SOA ist schon in der öffentlichen Vorschau
  • Benutzer-SOA ebenfalls
  • Kontakt-SOA ist jetzt als Vorschau verfügbar

Damit kannst du Identitäten vollständig in die Cloud heben, ohne Verwaltungsfunktionen einzubüßen – ein entscheidender Baustein, wenn du Exchange On-Prem endgültig abschalten willst.

Wie werde ich also meinen letzten Exchange los? Da wir hier das Rad natürlich auch nicht neu erfinden müssen, findet ihr hier den Link zum Learning Artikel von Microsoft:

https://learn.microsoft.com/en-us/exchange/hybrid-deployment/enable-exchange-attributes-cloud-management

End of Support für Exchange 2016 und 2019 – was bedeutet das konkret?

Viele Unternehmen setzen heute noch auf Exchange 2016 oder 2019. Am 14. Oktober 2025 endet der Extended Support für Exchange Server 2016 und Exchange Server 2019. Ab diesem Zeitpunkt stellt Microsoft keine Sicherheitsupdates, Bugfixes oder technische Unterstützung mehr für diese Versionen bereit.

Das bedeutet: Systeme, die nach dem 14. Oktober 2025 weiterhin betrieben werden, laufen ohne Schutz vor neu entdeckten Schwachstellen – eine Situation, die insbesondere sicherheitskritische Hybrid‑Szenarien gegenüber Exchange Online zu einem ernsthaften Risiko macht.

Microsoft setzt seit einiger Zeit auf ein neues Sicherheitskonzept für Hybrid-Szenarien: ungepatchte oder veraltete Exchange-Server werden aktiv überwacht. Sobald ein System dauerhaft nicht mehr dem aktuellen Patchstand entspricht, kann Microsoft die Kommunikation zwischen On-Premises und Exchange Online gezielt drosseln oder sogar blockieren. Ziel ist es, unsichere Server schneller aus dem Verkehr zu ziehen und Unternehmen damit zum Handeln zu bewegen.

Die Maßnahme zielt auf Systeme, die ein dauerhaftes Sicherheitsrisiko darstellen – insbesondere, wenn sie über längere Zeit nicht mehr mit den aktuellen CUs (Cumulative Updates) und SUs (Security Updates) versorgt wurden.

Der Grund ist klar: Veraltete und ungepatchte Systeme sind ein massives Sicherheitsrisiko – sowohl für deine eigene Infrastruktur als auch für die Cloud.

Drosselung und Blockierung – was heißt das für mich?

Wenn das System nicht auf einem aktuellen Stand ist, wird man mit Einschränkungen rechnen müssen. Microsoft kann den Datenverkehr zwischen deinem Exchange-Server und Exchange Online drosseln oder ganz unterbinden.

30 Tage Schonfrist – aber nur begrenzt

Du kannst die Drosselung zwar für 30 Tage pausieren, aber:

  • Diese „Grace Period“ steht nur drei Mal pro Kalenderjahr zur Verfügung.
  • Danach bleibt dir keine andere Wahl, als dein System zu aktualisieren oder eine Migration zu planen.

Kurz gesagt: Das ist nur eine Notlösung, keine Strategie.

Mit dem nahenden End of Support stellt sich die Frage: Wird Microsoft diese Systeme direkt blockieren?

Die gute Nachricht: Nein, nicht sofort!! Microsoft hat klargestellt:

„We do not plan to throttle a ‘fully up to date’ Exchange 2016/2019 immediately starting end of support, no. The throttling / blocking is to address persistently vulnerable servers (servers that are out of date significantly). We do not have ‘a date’ when we would start throttling those versions after they go out of support as that depends on vulnerabilities found / updates released. And yes, you’ll still have the usual time to pause the throttling / blocking.“

Das heißt für mich:

  • Wenn der Exchange 2016 oder 2019 bis zum Supportende aktuell gehalten wird, ist man zunächst auf der sicheren Seite.
  • Kritisch wird es erst, wenn nach Supportende neue Schwachstellen auftauchen – denn dann kannst du diese Systeme nicht mehr patchen.
  • Spätestens in diesem Moment riskierst man, in die Drosselung oder Blockierung zu laufen.
  • Auch hier gibt es die Option, die Drosselung temporär zu pausieren – aber nur begrenzt und nicht als Dauerlösung.

Microsoft macht aber unmissverständlich klar: Nur aktuelle Systeme dürfen im Hybrid-Betrieb laufen. Heißt zusammengefasst:

  • Nur vollständig gepatchte und unterstützte Systeme dürfen dauerhaft mit Exchange Online kommunizieren.
  • Das bedeutet für dich: Planung statt Reaktion – ob durch Migration nach Exchange Online oder ein rechtzeitiges Upgrade.
  • Wer wartet, bis die Drosselung greift, läuft Gefahr, den Mailfluss für 30 Tage nur noch künstlich „freischalten“ zu können – und spätestens nach drei Verlängerungen steht die Infrastruktur still.

Fazit

Mit dem Ende des Extended Supports am 14. Oktober 2025 ist klar: Exchange 2016 und 2019 werden zur tickenden Zeitbombe, sobald keine Sicherheitsupdates mehr verfügbar sind. Microsoft duldet im Hybrid-Betrieb nur Systeme, die auf dem aktuellen Patchstand sind. Alles andere führt über kurz oder lang zu Drosselung, Blockierung und eingeschränkter Kommunikation mit Exchange Online.

Heißt für euch: Warte nicht, bis Microsoft eingreift. Plane jetzt deine Strategie – ob Migration nach Exchange Online oder ein rechtzeitiges Upgrade auf Exchange Subscription Edition. Nur so wird sichergestellt, dass der Mailfluss stabil bleibt und du nicht auf Notlösungen wie die begrenzte 30-Tage-Pause angewiesen bist.

Exchange Hybrid: Neuer Assistent für die Hybridkonfiguration (HCW)

Heute möchte ich euch über die neueste Version des Hybrid Configuration Wizard (HCW) berichten, die Microsoft am 24ten Januar 2024 veröffentlicht hat. Der HCW ist ein nützliches Tool, um eine Hybrid-Konfiguration zwischen Exchange Server und Exchange Online einzurichten und zu verwalten.

Neuer HCW

Was ist neu am HCW?

Die wichtigste Neuerung ist die Möglichkeit, bei einem erneuten Ausführen des HCW explizit auszuwählen, welche Konfigurationen durchgeführt werden sollen. Bisher konnte es passieren, dass der HCW einige Einstellungen, die manuell angepasst wurden, auf die Standardwerte zurücksetzte. Dies war vor allem bei der wichtigen Einstellung „Centralized Mail Transport“ ein kritischer Punkt. Denn die zuvor gesetzte Einstellung wurde bei einem erneuten Ausführen des Assistenten immer deaktiviert. Was gravierende Auswirkungen auf dem Mail-Fluss zur Folge hatte.

Das ist nun vorbei, denn der HCW erlaubt es, gezielt die gewünschten Konfigurationen anzuhaken. Das ist besonders praktisch für wiederkehrende Aufgaben wie das Zertifikatsmanagement.

Einfachere Aktualisierung der Zertifikate

Eine weitere neue Funktion ist die Option “Update Secure Mail Certificate for connectors”. Diese findet man im Bereich “Configure Mail Flow”. Damit kann man das TLS-Zertifikat, welches für den Mail-Fluss zwischen Exchange Server und Exchange Online verwendet wird, erneuern oder ersetzen. Nachdem man das neue Zertifikat installiert hat, muss man nur noch den HCW ausführen, die Option ankreuzen und auf “Update” klicken. Der HCW kümmert sich dann um die nötigen Anpassungen der Konnektoren.

Änderungen der notwendigen Berechtigungen

Außerdem hat Microsoft Anforderungen der Berechtigungen, die für die Durchführung von Hybrid-Konfigurationen in Microsoft 365 erforderlich sind, angepasst. 

Diese Anpassungen reduzieren die Szenarien, in denen Globale Admin-Berechtigungen erforderlich sind, wenn man den HCW ausführt, um Änderungen an einer bestehenden Hybrid-Konfiguration vorzunehmen.

Organisationsverwaltungs-Berechtigungen in Exchange On-Premises und Exchange Online sind nun für die häufigsten Szenarien ausreichend

Bitte beachten Sie, dass für eine erste Hybrid-Einrichtung weiterhin Globale Admin-Berechtigungen in Microsoft 365 erforderlich sind!

Was sind die Vorteile des HCW?

Der HCW erleichtert die Einrichtung und Verwaltung einer Hybrid-Konfiguration zwischen Exchange Server und Exchange Online. Er führt automatisch die erforderlichen Schritte aus, um eine sichere und zuverlässige Verbindung zwischen den beiden Umgebungen herzustellen. Er unterstützt auch verschiedene Szenarien, wie z.B. die Migration von Postfächern, die gemeinsame Nutzung von Kalendern und Kontakten, die Verwendung von Teams oder die Einhaltung von Compliance-Anforderungen.

Wo kann man mehr über den neuen HCW erfahren?

Microsoft hat die Dokumentation des HCW aktualisiert, um die neuesten Änderungen und die Szenarien, in denen die neue Funktion “Exchange Hybrid-Konfiguration auswählen” verwendet werden kann, zu erklären. Man kann die Dokumentation hier finden.

Fazit

Der HCW ist nun flexibel und anpassbar. Er ermöglicht es, die Hybrid-Konfiguration nach den eigenen Bedürfnissen und Präferenzen zu gestalten. Er bietet die Möglichkeit, die Konfiguration jederzeit zu ändern oder zu aktualisieren, ohne die bestehende Funktionalität zu beeinträchtigen.

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